Über uns

Die Celitement GmbH wurde 2009 im Rahmen einer Kooperation zwischen Forschung (KIT) und Industrie (SCHWENK Zement KG) gegründet.

2011 wurde ein Labor- und Verwaltungsgebäude mit Pilotanlage errichtet. In dieser Anlage wird Versuchsmaterial für praxisnahe Anwendungsversuche mit dem neuen Bindemittel produziert. Zusammen mit ausgewählten Innovatoren können Produkteigenschaften und Rezepturen getestet werden um Celitemente bis zur Marktreife zu entwickeln.

Anfang 2020 wurde die Celitement GmbH von einem ihrer Gesellschafter, der SCHWENK Zement KG, vollständig übernommen. Von einer SCHWENK Beteiligungsgesellschaft wurde sie damit zu einem vollwertigen Tochterunternehmen der traditionsreichen Ulmer Baustoffgruppe. Mit der vollständigen Übernahme der Celitement GmbH durch die SCHWENK Zement KG stehen die Investitionsmittel für einen weiteren Ausbau der Pilotanlage zur Verfügung.

Damit geht die Celitement GmbH, nach der reinen Grundlagenforschung am KIT und einer immer noch sehr forschungsintensiven Phase der Produkt- und Verfahrensentwicklung in den letzten Jahren, nun in die letzte Phase zur Absicherung der noch ausstehenden Investitionsentscheidung in den Bau einer ersten industriellen Referenzanlage.

Celitemente sind hochwertige hydraulische Bindemittel die mittels eines patentierten energieeffizienten Prozesses hergestellt werden. Sie zeichnen sich, verglichen mit Portlandzementklinker, durch einen spezifisch geringeren Kalksteinverbrauch und niedrigere Prozesstemperaturen bei der Herstellung aus. Wir entwickeln und optimieren dieses neuartige hydraulische Bindemittel mit dem Ziel, marktfähige Produkte zu erhalten und damit einen Beitrag zur Verringerung der CO2-Intensität der Zementherstellung zu leisten. Dazu nutzen wir modernste analytische Einrichtungen und greifen auf langjährige Erfahrung im Bereich der Baustoffentwicklung zurück.

Die Optimierung des Produktionsprozesses war bis Juni 2013 Gegenstand eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Projektträger Jülich getragenen Förderprojektes: "Celitement - Entwicklung eines nachhaltigen Zementes".

2021 - Inbetriebnahme der dritten Ausbaustufe

Inbetriebnahme der dritten Ausbaustufe

Ende September wurde die dritte Stufe der Erweiterung unserer Pilotanlage erfolgreich abgeschlossen. Mit bis zu 5 Tonnen Versuchsmaterial pro Woche können wir unseren Innovatoren hochwertiges Celitement Versuchsmaterial auch für größere Versuche zur Verfügung stellen. Mit Inbetriebnahme der neuen Anlagen hat die letzte Phase der Marktvorbereitung begonnen. Sie ist die Grundlage für eine Investitionsentscheidung in eine erste industrielle Referenzanlage.

2020 - DIE CELITEMENT GMBH WIRD VON SCHWENK ÜBERNOMMEN

Celitement GmbH "2.0" - Änderung der Gesellschafterstruktur der Celitement GmbH

Foto: Schwenk Zement KG Hauptverwaltung Ulm
Foto: Schwenk Zement KG Hauptverwaltung Ulm

Rückwirkend zum 01. Januar 2020 hat die Schwenk Zement KG alle Geschäftsanteile der bisherigen Mitgesellschafter an der Celitement GmbH, d.h. dem Karlsruher Institut für Technologie sowie der vier beteiligten Erfinder, vollständig übernommen. Von einer Schwenk Beteiligungsgesellschaft wird die Celitement GmbH damit zu einem vollwertigen Tochterunternehmen der traditionsreichen Ulmer Baustoffgruppe.

Die Celitement GmbH wurde im Februar 2009 gegründet und betreibt seit Herbst 2011, auf dem Gelände des KIT (Campus Nord, Eggenstein-Leopoldshafen) eine Pilotanlage zur Verfahrensentwicklung und zur Herstellung von Testmaterial des gleichnamigen Bindemittels.

Im Rahmen eines Ende 2019 ausgelaufenen Kooperationsvertrag mit dem KIT, hat die Celitement GmbH das auf mehreren Patenten basierende Herstellungsverfahren für diese neuartige hydraulische Bindemittel (sog. Hydraulisches Calcium-Hydro-Silikat) konsequent weiterentwickelt.

Die Schwenk Zement KG wird zunächst in eine Erweiterung der bereits bestehenden Pilotanlage investieren. Diese betrifft v.a. den Bereich der Nachbehandlung und abschließenden Aktivierung des autoklavierten Zwischenprodukts durch innovative Mahltechnik. Die Planungen dazu sind nahezu abgeschlossen. Die bisherige Produktionsleistung wird damit signifikant erhöht. Nach Inbetriebnahme der leistungsgesteigerten Pilotanlage werden ausgewählte Innovatoren über Versuchsmengen im einstelligen Tonnenbereich verfügen können. Diese Mengen reichen zwar noch nicht für die Errichtung von größeren Betonbauwerken mit dem neuartigen Bindemittel aus, ermöglichen aber die Durchführung praxisnaher Versuche in allen bislang bereits erprobten Anwendungsbereichen.

Damit geht die Celitement GmbH, nach der Grundlagenforschung am KIT und einer immer noch sehr forschungsintensiven Phase der Produkt- und Verfahrensentwicklung in den letzten Jahren nun in die letzte Phase vor der noch ausstehenden Investitionsentscheidung von SCHWENK in den Bau einer ersten industriellen Referenzanlage.

Investitionen in die Celitement GmbH stellen für die Schwenk Zement KG nicht nur eine konsequente Forführung ihrer bisherigen Innovations- und Entwicklungsstrategie im Bereich der Entwicklung völlig neuer Baustoffsysteme dar. Die Übernahmeder Pilotanlage erweitert die traditionell schon sehr guten Forschungsmöglichkeiten der Schwenk Zement KG um ein einzigartiges Technikum mit u.a. sehr innovativer Mahltechnik.

2013 - Erweiterung der Pilotanlage

Foto Celitement: Lager- und Werkstatthalle im Anschluss der Pilotanlage
Foto Celitement: Lager- und Werkstatthalle im Anschluss der Pilotanlage

Mit Steigerung der Produktionskapazität der Pilotanlage wurde 2013 eine erste Erweiterung um eine Lagerhalle mit Werkstattbereich notwendig. Diese Investition ermöglichte die Optimierung der Arbeitsabläufe in der eigentlichen Pilotanlage.

2011 - Fertigstellung Gebäude und Pilotanlage

Foto: Markus Breig KIT
Foto: Markus Breig KIT

Am 11.10.2011 wurde die im Firmensitz der Celitement GmbH integrierte Pilotanlage mit einer Produktionskapazität von bis zu 100 kg pro Tag in Betrieb genommen. Die Pilotanlage bildet die beiden Kernprozesse zur Herstellung ab. Den Autoklavenbereich zur Herstellung einer amorphen CSH-Phase als Zwischenprodukt, sowie den Mühlenbereich welcher die Mahltechnik zur Erzeugung des Endproduktes über eine sog. Aktivierungsmahlung enthält.

2007 - patentierte Bindemittelfamilie

Basierend auf Ergebnissen aus der Grundlagenforschung zu Struktur und Eigenschaften von Calcium-Silikat-Hydraten (C-S-H) patentierte das KIT im Jahr 2007 die Grundlagen zur Herstellung des neuartigen Bindemittels unter dem ebenfalls geschützten Markenname Celitement®. Im Jahr 2009 erhielt die Celitement GmbH eine weltweit exklusive Lizenz auf diese Basispatente des KIT.

1994 - Celitement - hydraulische Calcium-Hydro-Silikate

Im Karlsruher Institut für Technologie KIT wird seit mehreren Jahren an hydraulischen Bindemitteln gearbeitet. Dabei standen und stehen Untersuchungen zur Struktur und zu den Reaktionen von Calcium-Silikat-Hydraten im Vordergrund. Sehr vereinfacht ausgedrückt besteht das Herstellungsprinzip von Celitement auf einem, auf den ersten Blick eher ungewöhnlichen Grundprinzip:

Zunächst stellt man ein, dem gewünschten Endprodukt eigentlich bereits sehr ähnliches, hydraulisch aber nicht aktives, da bereits „abreagiertes“, Zwischenprodukt (sog. CSH-Phase) in einem Autoklaven her. Die Herstellung von vergleichbaren Phasen ist aus der Porenbeton- und Kalksandsteinherstellung bekannt. Auch dort werden in Autoklaven sog. Calciumsilikathydrate (C-S-H) hergestellt, der „Kleber“ der auch Betonen und Mörteln seine Festigkeit verleiht.

Dieses hydraulisch nicht aktive Zwischenprodukt wird dann wieder „zerstört“ bzw. es wird durch eine spezielle Aktivierungsmahlung in das jetzt reaktive (hydraulische) Endprodukt (Calciumhydrosilikat=hCHS-Phase) umgewandelt. Das Endprodukt Celitement entsteht also durch einen triobochemischen oder mechanochemischen Mahlprozess.
Bei Wasserzugabe (Hydratation) reagiert dieses hCHS (Celitement) dann wieder zurück zu einer festigkeitsgebenden C-S-H-Phase.