Im Prinzip können Celitemente in allen Anwendungsfeldern eingesetzt werden die auch für traditionelle Zemente zugänglich sind. Celitement ist aber kein Zement wie er in der europäischen Zementnorm EN-197 definiert ist. Dennoch sind Celitemente wie klassischer Zement zu lagern, transportieren und zu verarbeiten.
Der bei der Anwendung von Celitementen ausgebildete Zementstein, also der „Kleber“ in modernen Mörteln und Betonen, entspricht zwar weitgehend den bekannten Endprodukten (sog. C-S-H-Phase) aus der Hydratation der klassischen Portlandzementklinkerphasen C3S (Alit) und C2S (Belit). Für einen Einsatz im konstruktiven Betonbau müssen aber strenge normative und baurechtliche Randbedingungen eingehalten werden. Bislang ist Celitement aber noch kein genormter Baustoff. Dennoch wurden versuchsweise bereits die unterschiedlichsten Betone unter Einsatz von Celitement erfolgreich hergestellt. Frischbetoneigenschaften, physikalische Daten im Festbeton und Daten zur Dauerhaftigkeit liegen also vor. Dennoch dürfen, ohne eine bauaufsichtliche Zulassung, bislang keine konstruktiven Betonbauteile mit Celitementen in der Praxis eingesetzt werden. Die in der Pilotanlage bislang herstellbaren Versuchsmengen reichen für Großbetonagen derzeit noch nicht aus. Ganz abgesehen von einem später angestrebten Einsatz im Transportbeton oder im Fertigteilbereich, gibt es aber zahlreiche andere potentielle Anwendungsfelder die geringere normative oder baurechtliche Einschränkungen für einen sofortigen praktischen Einsatz neuartiger Bindemittel wie Celitement aufweisen. Hier wurden, zusammen mit ausgewählten Kooperationspartnern („Innovatoren“) in den letzten Jahren zahlreiche Erfahrungen in insgesamt 14 ausgewählten Applikationsfeldern gesammelt.
Als reines Calciumhydrosilikat sind die Wechselwirkungen mit den sehr leistungfähigen, bauchemischen Zusätzen moderner Baustoffrezepturen meist anzupassen.