Was machen andere?

Auf dieser Seite verweisen wir auf Projekte und Konzepte anderer Baustoffhersteller und Technologieträger zur Verringerung der spezifischen CO2-Emissionen bei der Zement- und Betonherstellung. Über einen Klick auf das Logo öffnet sich der Link zu weiterführenden Informationen.

Nicht alle Ansätze sind wirklich neu oder zeichnen sich durch bahnbrechende Technologiesprünge aus. Aber machen Sie sich selbst ein Bild. Die Vielfalt der Ansätze macht aber Mut, dass wir unser gemeinsames Ziel die Zement- und Betonproduktion bis 2050 klimaneutral zu gestalten, erreichen können.

Wir beschränken uns hier auf Technologien zur Verringerung, Abscheidung oder Nutzung von CO2 im Rahmen der Zementherstellung. Konstruktiv planerische Ansätze, Kreislaufwirtschaft und Recycling sind weitere Elemente die wir möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt noch einbinden.

Produkte

Aalborg Portland cement - Futurecem®
Futurecem™ ist ein in Dänemark entwickelter Kompositzement auf der Basis calcinierter Tone [CEM II/B-M (Q-LL) 52,5N].
LafargeHolcim - Aether
Ein von der EU gefördertes Projekt zur Herstellung eines Zementes (CSAB) auf Basis von Calcium-sulfoaluminatbelit-Klinker.
bioMASON - bioLITH®
Mikroorganismen produzieren einen biocement® mit dem man „Betonwaren“ herstellen kann.
Buzzi-Dyckerhoff - Next Base
                                                  NEXT BASE (CSA) ist ein hydraulisches Bindemittel auf der Basis von Calciumsulfo- aluminat-Klinker.
CEMBUREAU - Europäischer Verband
Der Europäische Zement-  verband und seine Sammlung von Verweisen zu Projekten mit dem Ziel einer Klimaneutralität von Zement und Beton in 2050. Interaktive Europa-Karte mit Verweisen auf 70 innovative Projekte zur Reduzierung der CO2-Intensität der Zement- industrie.

 

Ecocem – Hüttensand basierte Bindemittel
Ein Anbieter von Hüttensand-  mehlen und Hüttensand-  zementen (CEM III/A) aus Irland der seine Produkte aufgrund des niedrigen spez. CO2 des Hüttensandes als „ecocement“ vermarktet.
GCCA - Global Cement and Concrete Association
Die weltweite Organisation der Zement- und Betonhersteller und ihre Sammlung mit Verweisen auf interessante Produkte um die Klima- neutralität von Zement und Beton bis 2050 zu erreichen.
Heidelbergcement - Ternocem®
Zement der auf Basis eines Ternesithaltigen Calciumsulfo-  aluminatbelit-Klinkers hergestellt wird.
Hoffmann Green Cement
Französischer Hersteller der portlandzementfreie Binde- mittel auf Basis von Geo- polymeren und alkali-aktivierten Schlacken herstellt. H-PLA = Geopolymerzement; H-UKR = alkali-aktivierte Schlacke; H-EVA = alkalischer Ettringitzement
Solidiatech -Solidia
Bindemittel und Technologie die ermöglicht über eine Carbonat- isierung von Wollastonit-haltigem Spezialklinker Baustoffe (z.B. Betonwaren) herzustellen.
Ciments Vicat – Alpenat-Up
Ein französischer Zement- hersteller der ein Bindemittel auf Basis von Calciumsulfo- aluminatklinker (CSA) herstellt.
TecEco Pty. Ltd - Eco-cement
Ein magnesiumhydroxidhaltiger Eco-Zement aus Australien der seine Festigkeitsentwicklung aus der Carbonatisierung von Brucit (Mg(OH)2 erzeugt.
Zeobond - E-Crete
Australische Entwicklung von alkali-aktivierten Geopolymerzementen insbesondere unter Einsatz von Flugasche.
CarbiCrete
Betonwaren die unter Carbonatisierung (Absorption von CO2) von industriellen Reststoffen hergestellt werden.
ZOZ-GmbH – Futur-Zement
Deutsches Unternehmen das einen, über spezielle Ultrafeinst-   mahlung von Hüttensand sehr reaktiven, hochgeschlackten Zement entwickelt hat.
University of Tokyo
Forscher der Universität von Tokyo haben ein Verfahren entwickelt um Zuschlag wie Sand mit Silanen direkt zu „verkleben“. Also ein Beton      oder Mörtel ganz ohne Zement.
TerraCO₂
TerraCO wird als eine skalier-  bare, kohlenstoffarme Alternative für den Zement-  ersatz bezeichnet. Rohstoffe sind Eruptivgesteine auf Silikatbasis (wie Granit) und nicht konsolidierte Sedimente (wie Sande und Kies). Diese sind die am häufigsten vorkommen- den Gesteinsmaterialien auf der Erdoberfläche.
Materrup
Materrup stellt Betone auf der Basis nicht calcinierter sondern chemisch aktivierter Tone her. Der Prozess wird über eine software-basierte Qualitäts- sicherung kontrolliert. Es handelt sich also um ein geopolymerähnliche alkali-silikatische Vernetzung. 
Brimestone
Brimstone setzt nicht karbonat- ische aber calciumhaltige Rohstoffe (z.B. Basalte) über einen nasschemischen Prozess in drei Stoffgruppen um. Eine hydraulisch aktive Substanze (Zement), reaktives SiO (als SCM bzw. Puzzolan)  und ein magnesiumhaltiges Restprodukt das CO  absorbieren und fest einbinden kann. Letztlich arbeitet das Unternehmen daran Zement mit kohlenstofffreiem Kalziumsilikatgestein, anstelle von Kalkstein herzustellen.

Technologien

Fortera (Calera)

Über den sog. ReCarb™ -Prozess wird CO2 mineralisch abgeschieden und über Calciumcarbonate als Baustoff eingesetzt. Also eine mineralische Sequestrierung (Carbon Capture) von CO2.
Carbon Cure Technologies
CO2 wird als Kristallisations-  beschleuniger (seeding) in den Beton eingebracht um insbesondere die Frühfestigkeit zu erhöhen. Damit wird über die Einsparung von Portland- zement im Beton eine Absenkung der CO2-Bilanz von Beton ermöglicht.
Carbon8 – ACT= Accelerated Carbon Technology
Über eine Schnellkarbonat- isierung soll CO2 dauerhaft in Baustoffen eingebunden werden. Insbesondere im Bereich Recyclingbaustoffe, aber auch für Prozess-Stäube der Klinkerproduktion.
CI4C – Cement Innovation for Climate
Projekt zur Errichtung einer weltweit ersten Ofenlinie im Pilotmaßstab die nach dem Oxyfuel-Prinzip (2te Gen.) arbeitet. Die Anlage wir in Deutschland (Mergelstetten) gemeinsam von den Firmen Schwenk Zement, Dyckerhoff- Buzzi-Unicem, Vicat und HeidelbergCement errichtet.
Calix
Calix ist der Technologiegeber für den sog. LEILAC-Prozess        (s. Projekt LEILAC I+II) und hat, nach der Liquidation von Nova- cem 2012, deren Patente über- nommen (M-S-H/Brucit/    Hydromagnesitsystem).
Solpart – Thermische Umsetzung von Stoffen durch Sonnenenergie
EU-Projekt zur Nutzung von Sonnenergie für die Ent-  säuerung von z.B. Zement- rohmehl im Temperaturbereich von 800-1000°C.
LEILAC (I+II) Low Emission Intensity Lime And Cement Projekt
EU-Horizon2020 Projekt zur indirekt beheizten Kalizinierung von Kalksteinmehlen und Zementrohmehl um Abgase mit hohen CO2-Gehalten für ein effektives Carbon Capture zu erhalten.
CemZero – Vattenfall&Cementa, Elektrische Klinkerproduktion
Projekt in Schweden zwischen dem Energieerzeuger Vattenfall und dem Zementhersteller Cementa um thermische Energie des klassischen Klinkerprozesses durch Strom zu ersetzen.
Orbix – Carbstone
Betonwaren die ihre Festigkeit über eine Carbonatisierung erhalten.
FastCarb
Französisches Projekt zur Schnellkarbonatisierung von Recyclingzuschlag.
Mitsubishi Corporation - CO2-SUICOM
Ein Beton der durch Carbonat- isierung erhärtet.
OKABIO
Eine Technologie die CO2 durch Bakterien absorbiert.
BluePlanet
Carbon Capture zur Herstellung synthetischer Carbonate um natürlichen Kalkstein als Rohstoff zu ersetzen (vergl. Calera).
GCCA - Global Cement and Concrete Association
Verweis auf Projekte und Produkte zur Senkung des CO2 Fußabdruckes von Zement und Beton. Diese werden am Ende unter "Projects Links" angezeigt.
Carbfix – CO2 dauerhaft in Basaltgestein speichern
Carbon capture storage (CCS) Konzept das abgeschiedenes CO2 in Wasser löst und über eine schnelle Carbonatisierung fest in Basalt und natürliche Gesteinsformationen einbindet. Insbesondere in Island gibt es interessante Möglichkeiten.
ECRA
Die ECRA (European Cement Research Academy) hat 2017 in einem Übersichtspapier eine große Zahl technischer Möglichkeiten zur Verbesserung der Ökobilanz bei der Zement-  herstellung zusammengestellt und technisch bewertet.
CarbonBuilt TM
Im ReversaTM – Prozess wird Portlandit - Ca(OH)2 - zugegeben welches carbonatisiert wird.
Die Kerntechnologie von CarbonBuilt wurde an der University of California, Los Angeles (UCLA) entwickelt. Beton für Pflastersteine wird mit Abfall-CO₂-Emissionen nach einem Verfahren ausgehärtet, das keine teure Abscheidung, Komprimierung oder Reinigung des CO₂ erfordert.
ECOncrete®
Die Technologie (das Zusatz- mittel) von ECOncrete® verändert die chemische Zusammensetzung des Betons sowie seine Oberfläche sowohl auf Mikro- und Makroober- fläche. Dies fördert das Wachstum von Organismen wie Austern, Korallen oder Seepocken, die als biologischer Klebstoff wirken. Dies soll die Festigkeit und Haltbarkeit speziell von marinen Strukturen verbessern und zu ihrer Stabilität und Lang- lebigkeit beitragen. Es wird Bioprotektion genannt.
Sublime Systems
Sublime ist ein Start Up des MIT und nutzt eine Elektrolyse, um die Ausgangsstoffe für die Bildung von C-S-H Phasen, also  dem „Klebers“ in Beton und Mörtel, zu gewinnen. Die  C-S-H-Phasen basieren auf Kalziumoxid, CaO, in diesem Fall als Ca(OH). Sublime hat ein vollelektrisches Verfahren entwickelt das nicht nur mit dem Hauptrohstoff der  Zementproduktion Kalkstein funktioniert. Es kann Ca(OH)₂    auch aus Kalziummineralen gewinnen die kein CO  enthalten. 
Prometheus Materials
Inspiriert von der Zusammen- setzung von Korallen und Muscheln kombiniert das Verfahren Mikroalgen mit anderen natürlichen Kompo- nenten, um einen extrem kohlenstoffarmen Bio-Zement und Bio-Beton zu bilden. Die Lösung ist durch Patente geschützt, die von der University of Colorado Boulder lizenziert sind.
neustark
Etwa 10 kg COsollen mit der entwickelten Technik in einem Kubikmeter Recyclingbeton    gespeichert werden. Das so behandelte Betongranulat wird als Kiesersatz dem Frischbeton zugegeben und soll über eine Beschleunigung des Erhärtungsprozesses Zement einsparen.
Geoprime®
Die Geoprime-Produkte von  Betolar basieren auf einer Geo-polymerlösung.                  Geoprime Beton besteht aus Komponenten aus industriellen Nebenströmen und Betolars entwickelten Geoprime-Aktivator und verwendet keinen Zement.
Carbon Upcycling
Carbon Upcycling ist ein Unter- nehmen für Reststoff- und CO²-Verwertung. Die Technologie nutzt industrielle Neben- produkte oder natürliche Mineralien und kombiniert sie mit einer CO²-Quelle. In einem katalytischen Reaktor werden dafür mittels mechano- chemischer Prinzipien Nano- partikel erzeugt die CO² absorbieren können.

Forschungsprojekte

ANiCa (Advanced Indirectly Heated Carbonate Looping Process)
EU-Projekt zur Entwicklung eines indirekt beheizten „carbonate looping“ Prozesses. Anwendung des IHCal-Pro- zesses, also indirekt beheiztes Carbonate-Looping. Branntkalk aus der Klinkerherstellung wird als Sorptionsmittel für CO2 eingesetzt.
AC2OCem (Accelerating carbon capture technology in cement production)
Auch der Verein Deutscher Zementwerke (VDZ) arbeitet an diesem Projekt zur Beschleunigung der CO2 Abscheidung mit der Oxyfuel-Technologie.
CLEANKER – CLEAN clinKER - Calcium looping zur CO2 Abscheidung in Zementwerken
Ein Horizon2020 EU-Projekt das in einem Zementwerk von Buzzi-Unicem in Italien (Vernasca) ein neuartiges Verfahren für Carbon Capture (CC) im Pilotmaßstab erprobt.
EU-Kommission – Forschung und Innovation
Informationsplattform: Non-exhaustive list of technological pathways and examples of projects in the cement sector.
LC3– Limestone Calcined Clay Cement
Projekt der EPFL (Lausanne, Schweiz) zu Kompositzementen auf Basis calcinierter Tone und Kalksandsteinmehl.
Ciment Vicat- Cimentalgue
CO2 aus Zementwerken zur Produktion von Biomasse in Form von Mikroalgen.
CO2 WIN
CO2-WIN: Sammlung vom BMBF geförderter Projekte zur industriellen Nutzung von CO2.
HerCCUlesS

Im Rahmen des EU-geförderten CCUS-Projekts „HerCCUleS“ zur Entwicklung und Demonstration einer ersten ganzheitlichen CCUS-Geschäftsfeldkette für Abfallverbrennung und Zement- herstellung beteiligt sich die Fa. Celitement GmbH & Co. KG an der „CO2-Nutzung und Ressourcenzirkularität“. Schwerpunkt für Celitement ist dabei die stoffliche Verwertung des verbrauchten kalzium-  reichen Sorbens aus dem CaL-Looping-Verfahrens, als Ersatz- rohstoff für die Autoklaven- synthese.