Derzeit stellen wir Celitement aus Calciumhydroxid und Sand her. Im Prinzip können im Autoklavenprozess aber auch andere reaktive Rohstoffe eingesetzt werden. Selbst calciumreiche Reststoffe oder auch Recyclingmaterial aus der Beton und Porenbetonherstellung sind als Rohstoff denkbar. Um das System anfänglich aber nicht unnötig komplex werden zu lassen und eine gute Qualität und Gleichmäßigkeit der ersten Produktchargen sicherstellen zu können, beginnen wir zunächst mit eher reinen, d.h. unkomplizierten, Rohstoffen. Wir sind der Meinung, dass zunächst die Qualität stimmen muss. Mit wachsender Erfahrung, insbesondere aus dem Betrieb einer industriellen Anlage, wird man in Zukunft dann aber auch preiswertere und alternative Rohstoffkonzepte einsetzen können. Für den Anfang beschränken wir uns aber weiterhin auf Kalk und Sand. Auch hier gilt also das schon in anderen Antworten genannte „Top Down“ Prinzip
Wie alles im Leben hat auch Celitement natürlich nicht nur Vorteile. Es gibt Aspekte die Celitementen, aber auch nahezu allen anderen alternativen Bindemittelkonzepten, den Markteintritt zumindest erschweren. Neben stofflichen Aspekten, auf die im Detail eingegangen werden muss, sind dies baurechtliche, normative und leider auch psychologische Nachteile. Es besteht noch keine in der Praxis nachgewiesene Langzeiterfahrung was die Dauerhaftigkeit von mit Celitement errichteten Gebäuden anbelangt. Zwar haben wir die einschlägigen Prüfverfahren für Dauerhaftigkeitsversuche an Betonen angewendet und durchaus befriedigende Resultate erzielt, aber es sind eben „künstliche“ Schnellprüfverfahren. Wir können, aufgrund der Neuheit von Celitement, noch nicht auf eine Bauwerkshistorie (50 Jahre ist der übliche Auslegungszeitraum für normale Gebäude) nachweisen. Das ist beim eher konservativen und risikoscheuen Bereich Bau ein Problem. Auch die Bemessungs- und Auslegungsfaktoren der Planer und Statiker für Betonbauwerke basieren auf in Jahrzehnten, teilweise Jahrhunderten, an „klassischen“ Betonrezepturen ermittelten, empirischen Faktoren und Beiwerten. Jedes neue Bindemittel, auch Celitement, muss daher erst in langwierigen Testreihen nachweisen, dass die bekannten Auslegungsfaktoren für klassische Betone auch beim Einsatz von Celitement anwendbar sind. Das ist eigentlich kein Problem, das Endprodukt der Hydratation von Celitement ist schließlich die aus dem Portlandzement hinreichend bekannte C-S-H-Phase, also der bekannte „Kleber“ im Beton. Aber diese Nachweise sind arbeitsintensiv und kosten sehr viel Zeit und Geld. Daher dauert die Entwicklung völlig neuer Baustoffsysteme auch vergleichsweise lang. Man kann das vielleicht mit neuen Medikamenten zu vergleichen. Auch hier sind, nach erfolgreicher Labor- und Forschungsphase, langwierige klinische Studien notwendig um die Verträglichkeit eines neuen Wirkstoffs auch statistisch sicher nachzuweisen. Deshalb dauert es auch bei Medikamenten, vom Wirkstoff bis zur verkaufsfertigen Arznei, vergleichbare 10-12 Jahre bis sie am Markt verfügbar sind.
Celitemente sind mit allen bekannten Zementzumahlstoffen kombinierbar. Es sind also auch „Komposit-Celitemente“, mit nochmals verbesserter CO2 Bilanz, möglich. Hier sehen wir übrigens eine große Chance, denn die spezifisch gesehen sehr hohe Bildungsrate von C-S-H aus Celitementen könnte bei der Umsetzung einer „mehr mit weniger“ Strategie im Betonbau hilfreich sein. Es muss aber beachtet werden, dass die für eine puzzolanische Reaktion zur Verfügung stehende Calciumhydroxidmenge bei Celitement unter Umständen geringer ausfällt.
Mit Celitement lassen sich nahezu porenfreie, fein strukturierte und sehr glatte Oberflächen herstellen. Aufgrund der hellen Farbe sehen wir zudem auch Einsatzmöglichkeiten in Bereichen die bislang hochwertigen Weißzementen vorbehalten waren. Ein mit Celitement hergestellter Beton unterscheidet sich in Optik und Haptik nämlich kaum von mit Weißzement produzierten
Die Antwort auf diese Frage ist beispielhaft auf unserer Homepage unter „Das Produkt“ und dem Unterpunkt „Vorteile-Übersicht“ zusammengestellt.